Dieses Jahr fand wieder das 24-h-Projekt statt. Hierbei handelt es sich um ein Projekt, bei dem die Jugendfeuerwehr den Alltag einer Berufsfeuerwehr etwas näher kennen lernt.
So trafen wir uns alle pünktlich um 9 Uhr in der Feuerwache Asperg, was auch gleichzeitig der Schichtbeginn war. Beim Antreten wurden wir auf unsere Fahrzeuge eingeteilt, die wir im 6 Stunden Rhythmus wechselten. Zum Schluss wurde uns noch der Dienstplan erklärt. Auf dem Dienstplan standen Funkausbildung, die Vorbereitung der Jugendflamme und die Abnahme der Jugendflamme.
Nach dem Antreten begannen wir unser Quartier auf zu bauen. Dazu hatten wir allerdings nicht ganz so lange Zeit, da wir nach 20 Minuten Schichtbeginn von einem Einsatz unterbrochen wurden. Mit dem Einsatzstichwort „H2 Verkehrsunfall“ wurden wir in die Eberhardstraße alarmiert. Dort mussten wir zwei eingeklemmte Personen aus ihren PKW’s befreien, wobei uns die Ausbilder unterstützten.
Nach dem Einsatz bauten wir unser Quartier fertig auf. Durch die Länge des Einsatzes konnte die Funkausbildung um 11 Uhr nicht stattfinden. Kurz vor dem Mittagessen wurden wir zu unserem zweiten Einsatz an diesem Tag gerufen. Dieses Mal mussten wir in der Stuttgarter Straße eine Türe öffnen. Nach dem Einsatz gab es die traditionellen Spaghetti Bolognese zum Mittagessen. Hier nochmals Danke an unser super Kochteam, das unsere Mahlzeiten toll gekocht hatte!
Der nächste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem alle mit ihrem Mittagessen fertig waren, wurden wir zu einer Gasexplosion alarmiert. Schon in der Hofeinfahrt des Bauhofes konnten wir den Schaden der Explosion sehen. Ein Mitarbeiter stand unter Schock, den wir sofort betreuten. Dieser meldete uns, dass er noch einen Kollegen vermisst. Sofort machte sich der Angriffstrupp des LF auf den Weg ins Gebäude um das Feuer zu löschen und nach dem Vermissten Ausschau zu halten. Jedoch ohne Erfolg, weshalb von weiteren Trupps vom KEF die Trümmer auf dem Hof abgesucht wurden. Unter einem Müllcontainer wurden wir schließlich fündig und betreuten die verletzte Person.
Nach dem Einsatz konnte die Vorbereitung für die Jugendflamme begonnen werden.
Auch bei dieser Unterrichtseinheit kam ein Einsatz dazwischen. So wurden wir gegen 15.30 Uhr zur Friedrich-Hölderlin-Schule auf den Schulhof alarmiert, da dort ein Mülleimer brannte. Schon mit dem ersten Rohr des Angrifftrupps konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Nach diesem Einsatz wurde für die Jugendflamme weitergeübt.
Eine halbe Stunde vor der geplanten Abnahme der Jugendflamme ertönte erneut der Alarm-Gong. Dieses Mal wurden wir zum Häckselplatz wegen eines Flächenbrandes zur Hilfe gerufen. Am Einsatzort angelangt, standen viele Europaletten in Vollbrand. Diese wurden mit drei C-Rohren gelöscht.
Nach dem Einsatz gab es Maultaschen mit Ei überbacken als Abendessen.
Um 19.30 Uhr gab es in Asperg einen Großeinsatz. Mit dem Einsatzstichwort „H2 Personensuche“ wurden wir in den Wald im Stadtgebiet Osterholz alarmiert. Am Einsatzort angekommen wurden sofort zur Überlandhilfe die Jugendfeuerwehren aus Markgröningen, Möglingen, Schwieberdingen und Tamm nachalarmiert. Bis zum Eintreffen der nachalarmierenden Jugendfeuerwehren bauten wir das Einsatzzelt des GW-G auf, was als Versorgungszelt der vier vermissten Personen dienen sollte. Parallel hierzu wurden von uns Biertischgarnituren aufgestellt und Getränkeflaschen bereitgestellt. Damit die anderen Jugendfeuerwehren auch das Einsatzgebiet finden konnten, wurden von uns die Fahrzeuge eingewiesen. Unseren Nachbarjugendfeuerwehren wurde jeweils ein Einsatzabschnitt zugeteilt. Dazu bekamen sie einen Plan, auf dem das komplette Einsatzgebiet zu sehen ist und Koordinaten angegeben sind. Ihre Aufgabe war es die vermissten Personen zu finden und uns die Koordinaten per Funk durch zu geben. Wir Asperger blieben als Reserve im Bereitstellungsraum zurück. So konnten wir bei einem Personenfund gleich eine Trage mitnehmen und die Person ins Versorgungszelt bringen.
Mit 100 Jugendlichen und Ausbildern konnten wir nach rund zwei Stunden alle vier vermissten Personen auffinden retten. Um 21.30 Uhr wurde das Stichwort Einsatzende an die Zentrale gemeldet. Nach diesem Einsatz wurden wir alle von unserem Einsatzleiter für die Schnelligkeit gelobt.
Mit diesem Lob fuhren wir zurück zur Feuerwache und begaben uns nach einem weiteren Schichtwechsel zur Nachtruhe. Eigentlich hätte es dabei ja ruhig sein sollen, doch einige waren noch so in ihrem Element, dass von Ruhe keine Rede mehr war.
Gegen 4.20 Uhr wurden wir zu einem neuen Einsatz aus unserem Schlaf gerissen. Hier fuhren wir zu einer Firma in der Zeppelinstraße, bei der die Brandmeldeanlage BMA ausgelöst hatte. Hinterher stellte sich heraus, dass es sich um einen Defekt der BMA handelte. Eine Stunde später wurden wir zur selben Einsatzstelle gerufen. Es handelte sich um denselben Melder wie zuvor auch. Nach kurzer Erkundung wurde wiederum festegestellt, dass es sich um einen Fehlalarm handelt. Dies bedeutete für uns den Rückzug zur Wache. Kurz vor 6 Uhr wurden wir zum dritten Mal zur selben Firma alarmiert. Dieses Mal war es kein Fehlalarm sondern ein großes Feuer das bereits auf der Anfahrt sichtbar war. Dieses wurde von insgesamt 3 Trupps gelöscht. Nach einer halben Stunde konnte „Feuer aus“ gemeldet werden.
Nachdem die Fahrzeuge gerichtet wurden, stand dem Frühstück um 7 Uhr nichts mehr im Wege.
Der letzte Einsatz an diesem Wochenende war kurz nach 8 Uhr „H0 Wasser im Gebäude“. Hier mussten ca. 1000l Wasser mittels Tauchpumpen abgepumpt werden.
Nach diesem Einsatz wurde die Feuerwache wieder aufgeräumt, geputzt und unser Schlafquartier abgebaut. Dies war ein sehr gelungenes 24-h-Projekt und wir freuen uns schon alle auf das nächste.
Ein weiterer Dank geht auch an unseren Ausbilder Tobi, der das Wochenende organisiert hatte und an die Einsatzabteilung, welche die verschiedenen Einsätze durchgeführt hat.
