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G3 - Gefahrgut groß
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Einsatzort Details

BAB A81 - Ludwigsburg Süd > Stuttgart
Datum 17.11.2011
Alarmierungszeit 23:01 Uhr
Alarmierungsart Funkmeldeempfänger
eingesetzte Kräfte

Markgröningen
      Schwieberdingen
        Möglingen
              THW Bietigheim
                Rettungsdienst
                  Ditzingen
                    Polizei
                      Landratsamt
                        Fachberater Chemie
                          Fahrzeugaufgebot
                          G3 - Gefahrgut groß

                          Einsatzbericht

                          Am Donnerstag wurde die Feuerwehr Asperg um 23:01 Uhr zusammen mit den Feuerwehren aus Möglingen und Ludwigsburg mit dem Einsatzstichwort „Verkehrsunfall mit LKW – Person eingeklemmt“ auf die Bundesautobahn A81 Ludwigsburg Süd in Fahrtrichtung Stuttgart alarmiert. Rund 2000 Meter vor der Ausfahrt Zuffenhausen war ein LKW nahezu ungebremst in ein in einem Stauende stehenden weiteren LKW gefahren. Nach der ersten Erkundung durch die Feuerwehr stellte sich heraus, dass insgesamt drei PKW und zwei LKW in den Unfall verwickelt waren. Beide LKW sind durch die Wucht des Aufpralls umgekippt. Eine weitere Erkundung ergab, dass zum Glück niemand mehr in seinem Fahrzeug eingeklemmt war. Alle Beteiligten konnten sich selber bzw. mit Hilfe von Erstrettern aus ihren Fahrzeugen befreien. Bei einem der beiden LKW handelte es sich um einen mit Stückgut beladenen Gefahrguttransporter. Aus diesem LKW drang gelber Rauch und flüssiges Gefahrgut lief aus. Umgehend wurden weitere Kräfte der Feuerwehr Asperg mit dem Gefahrgutzug und der Feuerwehr Ludwigsburg mit dem Dekonterminationszug nachalarmiert. Parallel hierzu wurde die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt und die Gegenfahrbahn durch die Autobahnpolizei voll gesperrt. Zudem wurde als Erstmaßnahme ein dreifacher Brandschutz durch die Feuerwehr Möglingen aufgebaut. Nach dem Eintreffen des Gefahrgutzugs an der Einsatzstelle ging umgehend ein erster Trupp unter schweren Chemikalien Vollschutzanzügen (CSA) zu dem verunglückten Gefahrguttransporter vor, um die Ladepapiere zu sichern und an die an der Einsatzstelle eingetroffenen Chemiefachberater des Landkreises Ludwigsburg zu übergeben. Ein zweiter Trupp unter CSA streute die bereits ausgelaufenen Chemikalien mittels Chemikalienbindemittel ab und sicherte mit Eindeichmaßnahmen die Fahrbahn und die angrenzende Böschung vor einer weiteren Ausbreitung. Die Auswertung der Ladepapiere bestätigte die Sorge der Einsatzleitung. In dem Gefahrguttransporter waren 5 Tonnen mit verschiedenen Gebinden hoch ätzender Säuren und Laugen. Darunter ein 1000 Liter Behälter mit Salpetersäure und ein 1000 Liter Behälter mit Natronlauge. Was für Gebinde bei dem Unfall beschädigt wurde war zu diesem Zeitpunkt noch völlig unklar. Grund hierfür war, dass es sich bei dem LKW um einen geschlossenen Containeraufbau handelte. Die Heckklappe konnte nicht geöffnet werden, da der in dem Heck verkeilte Anhänger ein Öffnen unmöglich machte. Einzige Möglichkeit an die Beladung zu gelangen war mittels Motortrennschleifer und Rettungssäge eine Arbeitsöffnung an dem Container zu schaffen. Diese Arbeiten konnten aufgrund der auslaufenden Chemikalien nur unter CSA durchgeführt werden. Zu diesen äußerst aufwendigen Arbeiten mussten insgesamt weitere 10 CSA-Träger eingesetzt werden. Hinzu kamen die während dieses Vorgangs weiter laufenden Abstreumaßnahmen. Nachdem die Arbeitsöffnung geschaffen war zeigte sich das gesamte Ausmaß des Unglücks. Die Gesamte Stückgutladung lag durcheinander und die Behälnisse waren zum Teil erheblich beschädigt. Aufgrund der jetzt absehbaren aufwendigen Bergung und Sicherung der Ladung wurde der zweite Gefahrgutzug des Landkreises Ludwigsburg aus Vahingen nachalarmiert. Von den Feuerwehren Ditzingen und Kornwestheim wurden weitere Chemikalienschutzanzüge zur Einsatzstelle gebracht. Die beiden 1000 Liter Behälter mit Salpetersäure und Natronlauge wurden jetzt ebenfalls lokalisiert. An beiden waren Beschädigungen feststellbar und mussten als erste Maßnahme mittels Gefahrgutfasspumpen umgepumpt werden. Zum sicheren Separieren der restlichen Stückgutladung wurde das komplette Dach des Containers entfernt. Insgesamt wurden von mehreren Trupps unter CSA insgesamt rund 150 Gebinde aus dem verunfallten LKW geborgen. Die beschädigten Behältnisse wurden in Überfässer und in von einer Spezialfirma gelieferte Spezialbehälter gesichert. Insgesamt kamen bei diesem 14 stündigen Einsatz im unmittelbaren Gefahrenbereich rund 60 CSA Schutzanzüge zum Einsatz. Die Einsatzleitung wurde durch die Führungsgruppe des Bezirk 3, bestehend aus den Feuerwehren Schieberdingen und Markgröningen, unterstützt. Insgesamt waren an diesem Einsatz rund 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und dem Technischen Hilfswerk im Einsatz. Einsatzleiter Markus Giek von der Feuerwehr Möglingen betonte die außerordentlich gut verlaufende Zusammenarbeit der einzelnen beteiligten Hilfsorganisationen. War diese gute Zusammenarbeit doch der Grundstein für die erfolgreiche Schadensabwehr des doch nicht alltäglichen und äußerst schwierigen Einsatzszenarios. Während des Einsatzes musste die Bundesautobahn A81 fast durchgehend voll gesperrt werden, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen am Freitag führte.

                          Bilder: BeckerPics Fotografie

                           

                          sonstige Informationen

                          Einsatzbilder

                          Letzte Einsätze

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